Kindle Paperwhite: Test und Erfahrungsbericht aus der Praxis eines IT-Beraters

Durch meine Arbeit als IT-Berater bin ich zwangsläufig viel unterwegs und habe daher immer etwas Lesestoff für lange Zugfahrten oder Flüge dabei. Da mir Bücher aber langsam zu unhandlich sind (lese gerade „Die Zwölf“ von Justin Cronin, das Buch ist genauso dick wie es gut ist) habe ich mich dazu entschlossen, mir einen Ebook-Reader zu kaufen. Meine Wahl fiel auf den neuen Kindle Paperwhite – wie er sich im Praxisalltag schlägt, möchte ich heute berichten.

Faktencheck (Pro und Contra)

PaperwhiteBereits letztes Jahr hatte ich mich ausführlich mit Ebook-Readern beschäftigt und mir schon beinahe einen zugelegt. Damals hatte es mir ein Reader von Thalia mit Frontlight-Funktion sehr angetan – die Beleuchtung fand ich absolut klasse und ein deutliches Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu den anderen damals erhältlichen Ebook-Readern. Damals habe ich mich aber dagegen entschieden, da mit der Reader noch zu teuer war. Nun also der Kindle Paperwhite. Warum? Hier meine – damals noch ohne Erfahrung mit dem Gerät erstellte – Checkliste:

  • Beleuchtetes Display mit Helligkeitsstufen
  • Auflösung 1.024 x 758, dadurch noch schärfere Buchstaben
  • Touchscreen reagiert präzise und schnell
  • Beleuchtung nicht vollständig abschaltbar
  • Unterstützt kein ePub Format

Besonders die Beleuchtung ist für mich ein absolutes must-have, wenn es um die Augenfreundlichkeit des Readers im Zug oder Flugzeug geht. Gleiches gilt für die Lesbarkeit des Displays: ich hatte mir wie gesagt schon einige Ebook-Reader im Laden angesehen und war teilweise doch enttäuscht von der Lesbarkeit und davon, dass alte Seiten nach dem Umblättern mitunter noch deutlich durchscheinen. Vom Paperwhite erhoffe ich mir da besseres.

Negativ: die LEDs lassen sich nicht komplett abschalten, daher verbraucht der Paperwhite im Gegensatz zu anderen Readern ständig Strom (andere Reader nur, wenn sich auf dem Display was ändert). In der Theorie wird von einer Laufzeit von 18 Stunden bei maximaler Beleuchtung gesprochen, was für meine Anforderungen grenzwertig, aber noch okay ist. Weiterer kritikpunkt: das Buchformat. Im Gegensatz zu den Thalia-Readern unterstützt der Kindle Paperwhite kein ePub Format. Sprich: man ist immer und jederzeit auf Amazon angewiesen. Sollten sich AGBs ändern oder ein Buch nicht bei Amazon erhältlich sein, hat man Pech gehabt. Ein offenes Format ist immer vorzuziehen!

Praxistest im Alltag

Den ganzen Kram mit dem Auspacken wie in anderen Testberichten kürze ich mal etwas ab: er kam in einem Pappkarton. Aber: ich hatte mir die Lederhülle gleich mit dazubestellt und das erste was mir positiv aufgefallen ist: Klappe auf – Kindle an; Klappe zu – Kindle aus. Ich weiß nicht, ob das bei Ebook-Readern bereits so üblich ist, ich finde es jedenfalls cool. Ansonsten war das „Erlebnis“ des Ausprobierens nicht besonders spektakulär, man kann halt Bücher damit lesen.

Nun also meine Erfahrungen aus der Praxis mit dem Kindle Paperwhite:

  • Kindle PaperwhitePositiv: die Beleuchtung ist wie erwartet absolut augenfreundlich und das Display erscheint wirklich „papierweiß“. Die Helligkeit kann man in 24 Stufen einstellen. Wirklich sehr gut: durch die LEDs „strahlt“ der Paperwhite nicht so wie andere Ebook-Reader mit LCD-Beleuchtung, dadurch werden z.B. andere Leute im Zug oder Flugzeug nicht so gestört.
  • Positiv: das Display ist das A und O eines Ebook Readers – und beim Paperwhite ist es wirklich spitze. Sehr scharfe Buchstaben, kein Clouding-Effekt, es liest sich fast wie auf echtem Papier.
  • Positiv: die Touchscreen-Bedienung ist im Vergleich zu den Readern, die ich mir vergangene Weihnachten bei Thalia angesehen habe, wirklich besser gelöst. Sie reagiert schnell und ist intuitiv bedienbar.
  • Positiv: die Akkulaufzeit ist besser, als ich erwartet hatte. Da man die Helligkeit eh fast nie voll aufdrehen muss, wird auch der Akku nicht so stark beansprucht und hält in meinen Gebrauch mehrere Tage bis hin zu einer Woche durch.
  • Negativ: für PDFs ist der Kindle Paperwhite nicht wirklich zu gebrauchen, die Darstellung ist auf dem kleinen Display einfach zu klein und die Navigation unpraktisch. Eine PDF-Reflow-Funktion, mit der er den Text des PDFs auslesen und dann selber darstellen könnte, besitzt er leider nicht. Für den doch stattlichen Preis: uncool.

Tipp zur Beleuchtung: das LED-Licht ist nicht wirklich als Lichtquelle gedacht, es soll eher den Kontrast des Displays verbessern. Also: das Licht nicht immer voll aufdrehen, sondern nur soweit, dass man es gerade so wahrnimmt. Für mich hat sich die Lichtstufe 11 als optimal erwiesen – je nach Umgebung gehe ich dann etwas nach oben oder unten. So hat man wirklich das Gefühl, eine echte Seite zu lesen.

Fazit: Anforderungen erfüllt

Für meine Anforderungen (sehr gute Lesbarkeit, lange Akkulaufzeit, angenehme Beleuchtung) ist der Kindle Paperwhite sehr gut geeignet. Ich habe mich auch speziell für einen Ebook-Reader statt für ein Tablet entschieden, da mir das „Buchgefühl“ und die Akkulaufzeit hier einfach wichtiger als das farbige Display sind. Allen, die unterwegs nicht aufs Lesen verzichten möchten oder wie ich häufig Tagesreisen mit leichtem Gepäck unternehmen, kann ich den Kindle Paperwhite bedenkenlos weiterempfehlen.


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Zur Lederhülle bei Amazon (siehe oben, sehr zu empfehlen da mit cooler An-Aus Funktion)

13. März 2013 von Sebastian Höhne
Kategorien: Testberichte | Schlagwörter: , , | 1 Kommentar

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