Amazon Kindle Fire HD 8.9 – Test aus dem Alltag eines IT-Beraters

Nachdem ich mit dem Kindle Paperwhite sehr zufrieden war, hat es mich nun eine Klasse höher – und damit zum Kindle Fire HD 8.9 – gezogen. Meine Anforderungen im täglichen Arbeitsalltag sind beim Fire HD die selben wie seinerzeit beim Kindle: gute Akkulaufzeit, leichte Lesbarkeit bei Tageslicht und im Dunkeln, robuste Verarbeitung. Wie das Kindle Fire HD in meinem Test abschneidet, lesen Sie in diesem Artikel.

Die Fakten

  • 8,9 Zoll großes IPS-Display mit sehr hoher Auflösung (1.920 x 1.200 Pixel)
  • Anschlüsse: Micro-USB, Micro-HDMI, Bluetooth
  • WLAN-Chip mit n-Standard
  • Frontkamera mit 720p Auflösung
  • Betriebssystem Android 4.0
  • Sehr günstiger Preis (Aktuell 269 Euro mit 16GB Speicher bzw. 299 Euro mit 32GB Speicher)
  • Keine Kamera auf der Rückseite
  • Gewicht knapp 600 Gramm
  • Kein 3G-Modul für SIM-Karten
  • Kein Slot für eine zusätzliche microSD-Karte
  • Keine Anbindung an den Google Play-Store

Alltagstauglichkeit

Das Auspacken etc. werde ich nicht beschreiben, das Fire HD kommt in einem Pappkarton – fertig. Was jedoch nach dem Auspacken als erstes auffällt, ist das für ein 9 Zoll großes Tablet relativ hohe Gewicht von fast 600 Gramm. Aber gut, man trägt das Tablet ja selten lange in der Hand und zumindest fühlt es sich durch das hohe Gewicht auch recht wertig an.

Das Display ist grandios – die Full-HD Auflösung macht sich sofort bemerbar und das Display ist leucht- und kontraststark. Weiterhin positiv hervorzuheben: dank des IPS-Displays hat man aus auch aus recht großen Blickwinkeln noch ein gutes Bild. Weniger gut: im Sonnenlicht spiegelt das Display stark – für einen Film auf der freien Wiese ist das Tablet also eher weniger geeignet. Beim Betrieb in Innenräumen, der Bahn oder an bewölkten Tagen aber absolut okay.

Die Geschwindigkeit ist hervorragend – die CPU ist wohl nicht die schnellste, dafür hat das Fire HD einen vernünftigen Grafikchip verbaut. Die Menüs sind auch beim Scrollen und Zoomen absolut flüssig und HD-Filme lassen sich einwandfrei abspielen.

Der Akku ist etwas enttäuschend, aber im Alltag immernoch ausreichend – beim Video schauen hält das Fire HD knapp 6 Stunden durch, beim Surfen etwas weniger. Für eine lange Zugfahrt oder einen üblichen Arbeitstag also gerade ausreichend.

Der Sound ist für ein Gerät der Kompaktklasse einwandfrei, klare Höhen und angenehme Bässe sind auch für Musik und Filme sehr gut geeignet.

Der große Nachteil

… ist die fehlende Anbindung an den Google-Play Store. Während man von Android-Smartphones gewohnt ist, auf sämtliche Google-Apps zugreifen zu können, hat man mit dem Fire HD 8.9 lediglich Zugriff auf den internen App-Store von Amazon. Dieser bietet zwar ebenfalls eine beeindruckende Auswahl an Apps, mit dem Original von Google kann er jedoch nicht mithalten.

Auch ganz Allgemein hat man mit dem Fire HD 8.9 immer das Gefühl, eine portable Verkaufsbox von Amazon in Händen zu halten. Menüs, Stores, alles ist auf die Welt von Amazon ausgelegt und kann auch nur innerhalb dieser bedient werden. Fairerweise muss man dabei aber auch erwähnen, dass daraus natürlich auch Vorteile entstehen. So ist der Zugriff auf Bücher, Filme und Ebooks mit dem Fire HD kinderleicht.

Empfehlung und Alternativen

Wer ein günstiges Tablet für Filme, Surfen und eBooks sucht, ist mit dem Kindle Fire HD 8.9 sehr gut bedient. Display, Sound und Akku sind für den Einsatz im Wohnzimmer bestens geeignet. Wer häufig unterwegs ist, muss Abstriche bei der Akkulaufzeit und dem fehlenden 3G-Modul fürs Surfen unterwegs machen. Allen, die viel Wert auf zahlreiche Apps und ein anpassbares System legen, sollten einen Blick auf das ASUS MeMO Pad Smart werfen, welches nur geringfügig teurer ist. Falls der Preis auch etwas höher liegen kann, wäre ein Acer Iconia A700 einen Blick wert – für reichlich 300 Euro bekommt man hier ein 10-Zoll Tablet mit Android 4.1 und satten 12 Stunden Akkulaufzeit.


05. Juni 2013 von Sebastian Höhne
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