Atlassian folgt dem allgemeinen Trend zu Software-as-a-Service und bietet Confluence und Jira als OnDemand Versionen an. Der Kunde kauft dabei nur noch den Zugang zur Software, das Hosting inklusive Backup und Updates übernimmt Atlassian selbst. Gern würde ich meinen Kunden Confluence OnDemand empfehlen, doch leider machen die Einschränkungen in Sachen Anpassbarkeit und Erweiterbarkeit den Einsatz im Unternehmensbereich derzeit noch unmöglich.
Der erste und für mich wichtigste Punkt sind die Plugins. Confluence OnDemand wird mit einigen vorinstallierten freien und kommerziellen Plugins bereitgestellt; weitere Plugins können nicht installiert werden. Der Kunde hat also keine Möglichkeit, das System durch Plugins zu erweitern oder gar durch Eigenentwicklungen anzupassen. Atlassian arbeitet zwar daran, die Installation von Plugins zu ermöglichen. Es ist allerdings offen, ob und wann diese Funktion verfügbar sein wird. Bereits dieser Punkt schließt Confluence OnDemand derzeit als professionelles Enterprise-Wiki aus.
Auch in Sachen Design zeigt sich Atlassian restriktiv. Prinzipiell bin ich ein Freund des Standarddesigns und besonders des Documentation Themes. Bis auf ein globales Logo und ein eigenes Farbschema verbietet Confluence OnDemand jedoch jegliche Anpassung am Design. Custom CSS, Anpassung der Templates über die Administration – ausgeschlossen.
Die Rechte- und Benutzerverwaltung ist für mich als Privatkunden zwar ausreichend, aber auch hier besteht für den Einsatz im Unternehmen erheblicher Verbesserungsbedarf. Abgesehen davon, dass keine LDAP Anbindung möglich ist,machen sich die fehlenden System-Administrationsrechte spätestens hier bemerkbar. Wer nicht aufpasst, kann sich beispielsweise das Recht zur Verwaltung eines Bereiches entziehen und hat damit keine Möglichkeit, den Bereich zu verändern oder zu löschen. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass eine produktive Confluence Instanz ohne einen Benutzer mit der Berechtigung zur Systemadministration dauerhaft funktionieren kann.
Zusammengefasst ist Confluence OnDemand für mich zwar eine begrüßenswerte Entwicklung – auf Kundenseite tritt die technische Organisation in den Hintergrund und es steht mehr Zeit und Budget für die fachliche Konzeption sowie die strategische Einführung im Unternehmen zur Verfügung. Die derzeitigen Beschränkungen zeigen allerdings, dass Confluence OnDemand noch einen weiten Weg vor sich hat, bevor es in Unternehmen zum Einsatz kommen kann.
Eine vollständige Beschreibung der Einschränkungen der OnDemand Version findet sich in der Confluence Dokumentation unter Restricted Functions in Atlassian OnDemand.